Die Kennzeichnungspflicht für Wasserfahrzeuge
Wie alle selbstfahrenden Fahr- und Flugzeuge musst Du auch Dein Wasserfahrzeug mit einer Kennzeichnung identifizierbar machen. Das regelnde Gesetz dazu trägt die etwas sperrige Bezeichnung Verordnung über die Kennzeichnung von auf Binnenschifffahrtsstraßen verkehrenden Kleinfahrzeugen (KlFzKV-BinSch). In der Verordnung sind die Größe, das Länderkürzel und die für Bootskennzeichen geeignete Schriftart festgelegt. Wasser- und Schifffahrtsämter stellen Deine Kennzeichnung aus. Dein Bootsaufkleber wird aus lateinischen Buchstaben und arabischen Zahlen gebildet. Die generelle Bootslänge für alle Wasserfahrzeuge beträgt bis zwanzig Meter. Ausgenommen sind Boote, die ohne Motor (Ruderboot) und mit nicht mehr als 2,21 Kilowatt Leistung angetrieben werden. Segelboote dürfen bis zu einer Länge von 5,50 Meter kennzeichnungsfrei bleiben.
Wie kommst Du zu Deinem Kennzeichen?
Wie bei jedem anderen Fahrzeug will die zuständige Behörde von Dir die grundlegenden technischen Daten und Deine Identität bestätigt haben. Um ein Bootskennzeichen beantragen zu können, musst Du alle Konstruktions- und Leistungswerte bekannt geben. Das Baujahr, die Maße des Rumpfes und der Motortyp gehören dazu. Die Baunummer und Bescheinigung des Typs ist erforderlich, wenn Du das Boot gekauft hast. Ein selbst gebautes Boot musst Du fotografieren. Für ein gekauftes Boot gibt es eine Art europäische Betriebserlaubnis. Eine Kopie dieser EU-Konformitätserklärung und ein Eigentumsnachweis komplettieren Deine Antragsunterlagen. Einreichen kannst Du die Unterlagen bei jedem Wasser- und Schifffahrtsamt, dem deutschen Motoryachtverband (DMYV), dem deutschen Seglerverband (DSV) oder dem allgemeinen deutschen Automobilclub (ADAC).
Wo muss das Bootskennzeichen angebracht werden?
Der Gesetzgeber verlangt, dass Dein Kennzeichen gut les- und sichtbar auf dem Schiffsrumpf angebracht ist. Das gilt auch für das Bootskennzeichen am Schlauchboot mit Motor. Bei der Frage, wo Du Dein Bootskennzeichen in welcher Größe anbringst, ist die Mindesthöhe der Buchstaben und Ziffern von zehn Zentimetern vorgeschrieben. Die Bootskennzeichen Schriftart muss gut lesbar aufgebracht werden. Dunkle Schrift auf hellem Grund und umgekehrt bieten den erforderlichen Kontrast. Wo Du Bootskennzeichen anbringen darfst, entscheidet auch die Rumpfform. Sowohl seitlich an beiden Bug- oder Heckseiten als auch am Spiegelheck ist die Platzierung erlaubt. Die
Bootskennzeichen Schriftart muss ein sicheres und schnelles Entziffern erlauben.
Was kosten Bootskennzeichen?
Abgesehen von den Kosten für Antragsunterlagen und Kopien lasen sich Bootsaufkleber und Bootskennzeichen bestellen. Für eine Neuzulassung musst Du etwa mit zwanzig Euro Verwaltungsgebühr rechnen. Für ein Ummelden sind etwa 15 Euro fällig. Je nach Größe und Ausführung der Bootskennzeichen in Schriftart und speziellen Folien, gegebenenfalls mit Schutzüberzug, steigen die Kosten. Der Preis beinhaltet einen Kennzeichenausweis, den Du an Bord beim Bootsbetrieb mitführen musst.
Welche Schriftart für Bootskennzeichen?
Ein Bootsaufkleber dient nicht der optischen Verschönerung Deines Wassergefährts, sondern hat den funktionalen Effekt, den ein Nummernschild am Auto hat. Daher sind ausgefallene und experimentelle Schriftzüge, eventuell mit grafischen Schmuckelementen, nur so weit erlaubt, wie sie die Funktionalität nicht einschränken. Bei fraglichen Entwürfen und Vorlagen solltest Du die Genehmigungsfähigkeit mit der zuständigen Behörde im Vorfeld abklären. Das nicht ordnungsgemäße Anbringen der Kennzeichnung wird als Ordnungswidrigkeit geahndet und kann im Wiederholungsfall zur Stilllegung führen.
Schiffkennzeichen
Buchstaben und Ziffern mindestens 10 cm Höhe
Yachtkennzeichen
Buchstaben und Ziffern mindestens 10 cm Höhe
Motoyachtkennzeichen
Buchstaben und Ziffern mindestens 10 cm Höhe
Frachschiffe
Benötigen auf jeden Fall den Heimathafen und Schiffsnamen